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Ferdinand Raimund
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Raimundspiele Gutenstein 2007

Die unheilbringende Zauberkrone

Tragisch-komisches Original-Zauberspiel in zwei Aufzügen
Original-Musik von Joseph Drechsler

   

Raimunds Zauberspiel spielt wie das „Wintermärchen“ seines Vorbildes Shakespeare in Sizilien.

Hades, der Gott der Unterwelt, der die Krone der ganzen Welt besitzt, ist froh, dass ihm der Feldherr Phalarius die „Unheil bringende Krone“ abnehmen will.

Phalarius stürzt Kreon und wird König von Agrigent. Lucina, die Schutzgöttin von Agrigent, rettet jedoch Kreon und ringt Hades folgende Wette ab: Wenn sie einen „König ohne Reich“, einen „Helden ohne Mut“ und eine „Schönheit ohne Jugend“ herbeischaffen könnte, sollte Kreon wieder König werden.

Der Dichter Ewald und sein ängstlicher Zimmerherr, der Schneider Simplizius Zitternadel, bringen mit Hilfe Lucinas diese Aufgabe zustande.

Mit diesem unterschätzten Zauberspiel hat Raimund das Gleichnis von Wahn und Wirklichkeit, von Sein und Schein in wunderbarer Weise abgewandelt.

Mit diesem Stück wird der Zyklus aller acht Raimundwerke in Folge erstmals vollendet

raimundspiele gutenstein 2007

Lucina Katharina Stemberger

Hades Ernst Grissemann

Thanatos Florian Perger

Lulu Michaela A. Marboe

Fanfu Anna Fischer

Kreon Heinz A. Boltuch

Phalarius Eugen Stark

Antrogäus Johannes Wolf

Antrokles Günther Panak

Clitonius Gottfried Riedl

Octavian Gottfried Schwarz

Simplicius Zitternadel Christian Futterknecht

Ewald Jakob Seeböck

Riegelsam Gottfried Schwarz

Heraklus Günther Panak

Harmodius Gottfried Riedl

Arete Rita Nikodim

Epaminondas Heinz-Arthur Boltuch

Sillius Anna Fischer

Argos Michaela A. Marboe

Diener Johannes Rotheneder

Dardonius Johannes Wolf

Olimar Heinz-Arthur Boltuch

Astrachan Robert Sadil

Aloe Erika Mottl

Atritia Doris Drechsel

u.a.

Regie Ernst Wolfram Marboe

Bühnenbild Herwig Libowitzky

Kostüme Uschi Heinzl & Zizi Lehner

Choreographie Hedi Richter

Musikalische Leitung Erwin Ortner

Dramaturgie Gottfried Schwarz

Abendregie/Assistenz Michaela A. Marboe

Produktion Ernst Neuspiel

katharine stemberger
Katharina Stemberger

 

Pressestimme

Wiener Zeitung, 19. Juli 2007

Unheilvolle Gier nach Macht

Ein Feldherr giert nach Macht, und Hades schenkt ihm eine Krone, die ihn zum Herrn der Welt machen soll. Der Feldherr wird zum Tyrannen und zerstört andere und sich selbst. Die Schutzgöttin Lucina will alles zum Guten wenden und geht mit Hades einen Pakt ein: Sie muss einen König ohne Reich, einen Helden ohne Mut und Schönheit ohne Jugend finden. Allerdings überlässt die Dame nichts dem Zufall: Sie schickt den Dichter Ewald – zusammen mit dem dümmlichen Schneider Simplizius Zitternadel – in die Welt und sorgt für die Tricks, die schließlich den Frieden bringen.

"Die Unheil bringende Krone" war vielleicht eines der wichtigsten, aber auch das erfolgloseste Stück von Ferdinand Raimund. Es wird nur äußerst selten gespielt und ist nahezu unbekannt.

Umso verdienstvoller, dass Ernst Wolfram Marboe im letzten Jahr seiner Intendanz in Gutenstein dieses Werk präsentiert. Damit hat er es auch geschafft, dass an einem Theater unter einer Leitung alle acht Raimundstücke gezeigt wurden.

Und er hat hier mit besonderer Liebe inszeniert: Das großartige Schauspielerteam (Katharina Stemberger, Erika Mottl, Rita Nikodim, Doris Drechsel, Eugen Stark, Christian Futterknecht, Jakob Seeböck, Gottfried Schwarz, Ernst Grissemann, Günther Panak, Gottfried Riedl, Johannes Wolf) führt er mit starker Hand, die vielen spektakulären Effekte werden mittels eindrucksvoller Projektionen erreicht. Eine Parabel mit ungeheurer Aussagekraft zwingt das Publikum zum Nachdenken. (Lona Chernel)

wp